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Quelle: Sono Motors

Sono Motors ist insolvent und sucht Rettung in Schutzschirmverfahren

Anfang der Woche gab die Münchner Firma Sono Motors GmbH bekannt, dass sie beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt hat, um die Sanierung des Unternehmens zu sichern.

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Im Februar 2023 verkündete Sono Motors, die Entwicklung und den Bau des Solarautos Sion einzustellen. Der Hersteller wollte sich auf das Angebot von Solartechnologie für Drittanbieter konzentrieren und hat 250 Mitarbeiter entlassen. Ein Rückzahlungsplan wurde für die Abwicklung der Kundenansprüche aus den Sion-Reservierungen entwickelt, der nun geplatzt ist.

Sono Motors sieht Mitschuld bei Bankenpleiten

Der Stopp des E-Auto-Projekts konnte Sono Motors nicht wirklich helfen und nach eigenen Angaben hat der Hersteller einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Als Grund für diese Maßnahme wird indirekt eine Folge des Sion-Aus genannt, sowie die Insolven der Silicon Valley Bank und dem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS und damit die unsichere Lage am Kapitalmarkt.

Das Schutzschirmverfahren unterscheidet sich von einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, hat aber das gleiche Ziel – die Sanierung des Unternehmens zu erleichtern. Dies biete Sono Motors die notwendige Flexibilität für eine nachhaltige Sanierung, Rekapitalisierung und Neuausrichtung im Interesse ihrer Gläubiger, Lieferanten, Kunden und Mitarbeitenden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Auch die Sono Group N.V., die U.S.-börsennotierte Muttergesellschaft der Sono Motors GmbH, hat einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt, mit dem eine Unternehmenssanierung angestrebt wird.

„Am Tag des Börsengangs im November 2021 war das Unternehmen noch mit 2,6 Milliarden Dollar bewertet worden, doch schon seit vielen Monaten war eine Sono-Aktie nicht mal mehr einen Euro wert”, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Sono Motors zeigt sich jedenfalls der Sanierungsaussichten positiv. Der Mitbegründer und Co-Geschäftsführer von Sono Motors Jona Christians sagte:

Umwege gehören zum Gründen dazu und wir werden uns auch künftig anstrengen, nachhaltige Lösungen mit unseren Partnern umzusetzen und damit zur Dekarbonisierung des Fahrzeugmarkts beizutragen“.

Fokus auf das Solargeschäft für B2B-Kunden

Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens soll die Fokussierung auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern umgesetzt werden. In diesem Geschäftsbereich hat das Unternehmen bereits mit insgesamt 25 Partnern Absichtserklärungen und Kundenaufträge/-verträge.

Die Gesellschaft wird von dem Restrukturierungsteam von Dentons unter der Leitung der erfahrenen Sanierungsexperten Dr. Holger Ellers und Dirk Schoene im Verfahren unterstützt.

Dirk Schoene sagte dazu wie folgt:

Die Fokussierung auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern ist der logische nächste Schritt. Die innovativen Produkte des Unternehmens in der Solartechnologie haben das Potential, für OEMs von großem Interesse zu sein.

Die Altlasten aus dem eingestellten Sion-Programm konnten leider aufgrund der geänderten Marktbedingungen nicht mehr mit eigenen Mitteln bewältigt werden, so Schoene weiter, sodass die Antragstellung auf ein Schutzschirmverfahren zwingend erforderlich wurde, um den bereits eingeschlagenen Sanierungskurs erfolgreich fortzuführen.

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