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Indische LKW-Fahrer können in Ungarn von 1.125 bis sogar 1.687 Euro im Monat verdienen

Einem Bericht der indischen Zeitung The Economic Times zufolge rekrutiert ein staatliches Migrationszentrum LKW-Fahrer für die Arbeit in Ungarn. Laut dem Artikel soll sich das angebotene Monatsgehalt der LKW-Fahrer auf Rs 1 lakh bis 1,5 lakh belaufen, was umgerechnet etwa 1.125 bis 1.687 Euro entspricht.

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Der Einstellungsprozess wird über das Internationale Migrationszentrum Karnataka abgewickelt, das dem Ministerium für Kompetenzentwicklung, Unternehmertum und Lebensunterhalt der indischen Regierung unterliegt.

Dem Artikel zufolge müssen die Bewerber  keine „besondere Ausbildung” vorweisen. Voraussetzung ist ein indischer LKW-Führerschein, der vor September 2009 ausgestellt wurde, sowie gute Englischkenntnisse”.

Um zu entscheiden, wer den Job bekommt, werden die Fahrfähigkeiten der Bewerber Ende des Monats auf einer Teststrecke in der Region Bengaluru geprüft.

Denjenigen, die die Anforderungen erfüllen, werden dann ein kostenloses Visum und Flüge angeboten, damit sie in Ungarn arbeiten können.

In Ungarn werden die Fahrer dann anschließend eine sechsmonatige Ausbildung absolvieren, während der sie ein Stipendium von etwa 50 000 bis 60 000 Rupien (etwa 560-675 Euro) erhalten.

Danach erhalten die LKW-Fahrer ein monatliches Gehalt zwischen 1 Lakh und 1,5 Lakh, was umgerechnet etwa 1.125 bis 1.687 Euro entspricht.

Der Rekrutierungsprozess findet in einer Zeit statt, in der Transportfirmen aus Europa versuchen, den indischen Fahrermarkt zu erschließen. Unternehmen wie cargoGO, Girteka und Waberer’s sagen offen, dass sie Fahrer aus Indien oder anderen asiatischen Ländern beschäftigen, und es scheint, dass auch andere diesem Beispiel folgen werden.

Angesichts dieses Trends machen sich dagegen indische Spediteure Sorgen über einen möglichen Fahrermangel im eigenen Land. Dem Bericht der Economic Times zufolge kommen nach Angaben der Indian Truck Owners Association auf 100 LKW im Land nur 70 Fahrer. Das Problem betrifft alle Regionen des Landes.

GR Shanmukhappa, Generalsekretär der South India Motor Transport Association und Präsident der Karnataka State Lorry Owners and Agents’ Association, erklärte gegenüber der Economic Times, der Fahrermangel sei aktuell die „größte Herausforderung” für den indischen Transportsektor.

Er fügte hinzu, dass sich die Branche der Abwanderung von Fahrern in westliche Länder bewusst sei, da die höheren Löhne eine wichtige Rolle als Pull-Faktor spielen. Shanmukhappa erklärte, in Indien würden LKW-Fahrer rund 35.000 Rupien pro Monat verdienen, was umgerechnet weniger als 400 Euro sind.

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