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Die Kommission für Straßengüterverkehr steht vor großen Herausforderungen

Auch der Einzelhandel ist auf eine funktionierende Logistik auf der Straße angewiesen, daher fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) vom Bundesverkehrsministerium Ausnahmen, die notwendig sind, um kurzfristig wirksame Maßnahmen in der Branche umsetzen zu können.

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Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat am Freitag, den 19. Januar die Gründung einer Kommission angekündigt, die kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen erarbeiten soll, um Unternehmen aus dem Straßengüterverkehr zu unterstützen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Einsetzung einer Kommission zur Unterstützung der Logistikbranche im Bundesverkehrsministerium, sieht diese aber vor großen Aufgaben.

Der Einzelhandel ist auf eine funktionierende und zuverlässige Logistik auf der Straße angewiesen, um seinen Versorgungsauftrag in der Fläche erfüllen zu können. Intakte Straßen, Transportkapazitäten und Fahrpersonal sind eine wesentliche Voraussetzung für die Belieferung der Filialen und Geschäfte des Einzelhandels“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Der Verband weist darauf hin, dass die Belastungsgrenze sowohl der Transportbranche als auch der eigenen Flotten des Handels erreicht sei. „Hohe Kosten, marode Straßen und mangelhafte Förderung der Transformation zu alternativen Antrieben“ würden die Branche vor große Herausforderungen stellen, heißt es weiter.

Erforderliche Maßnahmen

In diesem Zusammenhang sind laut HDE Maßnahmen notwendig, um die Unternehmen verlässlich zu unterstützen und die sowohl kurzfristig für Entlastung sorgen als auch mittel- bis langfristig den Umstieg auf CO2-freie Transporte ermöglichen.

Kurzfristig wirksame Maßnahmen:

  • Vergünstigung von biologischen Kraftstoffen,
  • Ausnahme von kleinen Nutzfahrzeugen bei der LKW-Maut, die im Juli in Kraft treten soll.

Zu den Mittel- bis langfristigen Maßnahmen nennt der Verband die Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge mit entsprechender Lade- und Tankinfrastruktur für Wasserstoff im Fokus, da ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund hoher Investitionskosten kaum denkbar sei.

Die kürzlich umgesetzte Erhöhung der LKW-Maut und die gleichzeitige Erhöhung der CO2-Bepreisung wirken hier kontraproduktiv und verteuern Straßentransporte, ohne dass ausreichende Alternativen zur Verfügung stehen“, so Genth weiter.

Genth betont zudem, dass die „politisch gewollte und richtige Stärkung der Schiene allein nicht ausreiche, um Deutschland in der Fläche und bis in die Städte hinein zufriedenstellend zu versorgen“.

Der HDE erwartet mit der Arbeit der Kommission einen „ernsthaften Versuch des Verkehrsministeriums, die Herausforderungen der Straße zu lösen”, heißt es abschließend in der Mitteilung des Handelsverbands.


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