TransInfo

Foto: Pixabay / NakNakNak

LKW-Fahrerlaubnis ab 18 Jahren. EU-Parlament billigt Führerschein-Reform

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern und dem Mangel an Berufskraftfahrern entgegenzuwirken, hat das Europäische Parlament eine Änderung der EU-Führerscheinvorschriften beschlossen. Die Reformen umfassen insbesondere Bestimmungen, die es 18-Jährigen ermöglichen, einen LKW-Führerschein zu erwerben.

Lesezeit 4 Min.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben sich für eine Aktualisierung der EU-Führerscheinvorschriften ausgesprochen, um die Verkehrssicherheit in Europa zu verbessern. Die Änderungen umfassen eine Reihe von Maßnahmen, darunter die Einführung digitaler Führerscheine, die Selbsteinschätzung der Fahrtauglichkeit, eine stärkere Sensibilisierung für die Sicherheit von Fußgängern und die Möglichkeit für 18-Jährige, einen LKW-Führerschein zu erwerben.

LKW-Führerschein ab 17

Die Entscheidung, 18-Jährigen das Führen von Lastkraftwagen zu erlauben, ist ein wichtiger Schritt zur Behebung des akuten Mangels an Berufskraftfahrern in der EU. Nach den überarbeiteten Vorschriften können junge Fahrer einen LKW-Führerschein erwerben, sofern sie im Besitz eines Befähigungsnachweises sind.

Das Parlamentsplenum hat eine wichtige Reform für den Straßenverkehrssektor gebilligt und unterstützt die Einführung eines EU-Programms für das begleitete Fahren. Dieses System ermöglicht es 17-jährigen LKW-Fahrern (Klassen C und C1), unter der Aufsicht eines erfahrenen Fahrers praktische Fahrpraxis zu sammeln und sich mit dem Beruf vertraut zu machen.

Die Führerscheinreform umfasst auch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Dazu gehören Bestimmungen für neue Fahrer, die eine Probezeit absolvieren müssen, während der sie bestimmten Beschränkungen unterliegen, wie z. B. strengeren Alkoholgrenzen und Strafen für unsicheres Fahren.


Lesen Sie mehr zum Thema:

EU-Führerscheinrichtlinie: Diese Änderungen werden diskutiert

Fachkräfteeinwanderungsgesetz: „Die bisherigen Erleichterungen reichen nicht“


In den Änderungsanträgen wird auch betont, wie wichtig es ist, die Fahrer besser auf reale Situationen vorzubereiten und das Bewusstsein für Gefahren zu schärfen, insbesondere für weniger geschützte Verkehrsteilnehmer. Dazu gehören Maßnahmen zum Fahren bei ungünstigen Wetterbedingungen, sichere Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt, Toter Winkel und die Rolle von Fahrerassistenzsystemen.

Die Überarbeitungen sprechen sich auch für eine Selbsteinschätzung der Fahrtauglichkeit bei der Führerscheinausstellung und -erneuerung aus, wobei es im Ermessen der EU-Mitgliedstaaten liegt, die Notwendigkeit zusätzlicher ärztlicher Untersuchungen zu bestimmen. Darüber hinaus werden Bemühungen um eine stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für physische und psychische Faktoren, die die Fahrsicherheit beeinflussen, gefördert.

Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) begrüßte unterdessen die Zustimmung des Parlaments zu den Reformen, insbesondere zu den Initiativen, die darauf abzielen, junge Fahrer für den Beruf zu gewinnen und die Aufnahme von Fahrern aus Drittländern in den Kreis der EU-Fachkräfte zu erleichtern.

Das Europäische Parlament hat heute einen wichtigen Schritt unternommen, um die wichtigsten Hindernisse zu beseitigen, die junge EU-Bürger daran hindern, in den Beruf einzusteigen, und die Fahrer aus Drittländern daran hindern, den lokalen Bestand an Fachkräften zu ergänzen. Die europäische Straßentransportbranche braucht sowohl inländische Fahrer als auch Berufskraftfahrer aus Drittländern, um den anhaltenden Mangel an Fahrern zu beheben. Uns fehlen bereits über 500 000 Berufskraftfahrer”, sagte Raluca Marian, Direktorin der IRU – Vertretung in Brüssel am Mittwoch, 28. Februar 2024.

Und fügt hinzu: „Unser Fokus liegt in erster Linie darin, mehr einheimische Fachkräfte zu gewinnen, einschließlich junger Leute und Frauen. Aber angesichts des Ausmaßes des Fahrermangels und der Tatsache, dass viele Fahrer kurz vor dem Rentenalter stehen, müssen wir den lokalen Personalbestand durch Fahrer aus Drittländern ergänzen„.

Raluca Marian betonte auch die Bedeutung des Begriffs „begleitet” und wies darauf hin, dass dieser Ansatz den 17-Jährigen eine erweiterte Ausbildung am Arbeitsplatz bietet und die Lücke zwischen Schule und Praxis überbrückt.


Tags