Foto: AdobeStock/jdarius

Auswirkungen des Be- und Entladeverbots. Wessen Gewerbe wurde am stärksten beeinträchtigt?

Im vergangenen Jahr hat die spanische Regierung das Straßengüterverkehrsrecht revolutioniert und ein Verbot für das Be- und Entladen von Fahrern, eine Benzinklausel und Änderungen in den Transportverträgen eingeführt. Die Branche hat eine Bilanz der Folgen der neuen Vorschriften gezogen und ermittelt, welche Akteure in der Lieferkette am stärksten betroffen waren.

Lesezeit 3 Min.

Von den 2022 in Spanien verabschiedeten Rechtsvorschriften für den Straßengüterverkehr sind die wichtigsten das Be- und Entladeverbot, die Benzinklausel und das Verbot der Zahlung von Tarifen unter den üblichen Kosten für den Transport. Es scheint, dass Verlader von den neuen Vorschriften am meisten beeinflusst worden sind. Zu diesem Ergebnis kam das 22. Nationale Verkehrsforum, das vom spanischen Hersteller- und Händlerverband AECOC organisiert wurde.

Es ist offensichtlich, dass die Auswirkungen der neuen Maßnahmen auf das Transportgeschäft nicht dieselben sind wie auf das Geschäft der Verlader, aber in einem Punkt sind sich alle einig: Wir sind besser aufgestellt als vor einem Jahr, weil die Regeln klarer und transparenter sind. Und das ist gut so.” – so die spanische Transportorganisation Fenadismer.

Verlader müssen mit höheren Kosten rechnen

AECOC hat eine Umfrage unter 100 Verladern und Spediteuren durchgeführt. Die Umfragen zeigen, dass die Verordnungen nicht nur mehr Klarheit gebracht haben, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Fahrer verbessert haben. Die Mehrheit der befragten Transportunternehmen gab zu, dass das Be- und Entladeverbot für Fahrer mit einer unmittelbaren Verbesserung aus Sicht ihrer Mitarbeiter verbunden war.

So gaben 43 Prozent der Verlader zu, dass sie ihr Team aufstocken mussten, um das Be- und Entladen zu bewältigen, und 10 Prozent entschieden sich, das Be- und Entladen an Subunternehmer zu vergeben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt aus Sicht der Verlader sind die Kosten, die durch das Verbot des Be- und Entladens für die Fahrer gestiegen sind. 92 Prozent der Verlader sind der Meinung, dass diese Bestimmung die größten Auswirkungen auf ihr Unternehmen hatte. Für 42 Prozent der Verlader sind die Kosten um 10 bis 20 Prozent gestiegen, für 35 Prozent der Befragten um 5 bis 10 Prozent und für 15 Prozent der Befragten um mehr als 20 Prozent.

Mehrkosten entstanden durch die Einstellung von zusätzlichem Personal, die Anschaffung von Maschinen, die Umstrukturierung der Abläufe, die Einrichtung neuer Betriebe usw. All dies, um Aufgaben zu übernehmen, die zuvor von LKW-Fahrern verrichtet wurden.

Kooperation ist erforderlich

Verlader, Spediteure und Verbände sind sich einig, dass es nur einen Weg gibt, die Herausforderungen, denen sich die Lieferkette kurz-, mittel- und langfristig stellen muss, zu bewältigen – und zwar durch die Zusammenarbeit aller Akteure im Transportwesen.

Zu diesen Herausforderungen zählen insbesondere der Fahrermangel, die grüne Umstellung der Transportkette mit der Umrüstung des aktuellen Fuhrparks auf eine Flotte, die den europäischen Anforderungen des Klimapakets „Fit for 55” entspricht, das Erreichen einer maximalen Effizienz in der Lieferkette ohne Standzeiten und Leerfahrten – sowie die Digitalisierung.

article new banner magazin

 

Tags